Allradfahrzeuge

SCAM SMT 35.5

Stand 08.03.2009

SCAM SMT 3,5 mit Wohnkabine (Eigenbau), 2002 - 2006 - bereiste Länder:
Libyen, Marokko, Tunesien, Syrien, Jordanien, Türkei, Griechenland, Polen (59.000 km)


Erfahrungsbericht

Durch Zufall wurden wir im Jahr 2001 auf die Firma  SCAM aufmerksam. Dieser italienische Hersteller fertigt in Kleinserien Fahrzeuge für den kommunalen Markt an (Schneeräumer, Kehrmaschine, usw). Wesentliche Bauteile stammen dabei von Iveco (Motor, Getriebe), Fiat (Führerhaus) oder anderen namhaften Herstellern (Carraro, ZF). Aufgrund von Bauart und Ausführung ( Reifen 255/100 R 16, permanenter Allradantrieb, 24 Vorwärtsgänge, Achssperren, usw.) ist das Fahrzeug hochgeländegängig und wegen des konservativen Fahrwerks (Starrachsen, Leiterrahmen) und der max. Auslegung auf 5,0 t auch für den schweren Einsatz gedacht.

Diese Voraussetzungen sollten den SCAM  eigentlich zum idealen Grundfahrzeug für ein hoch geländegängiges Wohnmobil machen. Leider haben sich im Praxistest etliche Probleme gezeigt. Dazu muss man sagen, dass wir mit die ersten waren, die das Fahrzeug für den Expeditionsbereich verwendet haben. Hierbei hat sich deutlich herausgestellt, dass die Beanspruchungen (auch bei verantwortungsvollem Gebrauch) anscheinend sich doch erheblich unterscheiden von denen im kommunalen Bereich. So brachen bei mehreren Fahrzeugen die Motoraufhängungen (!), des weiteren die Kühlerhalterungen, die Auspuffhalterungen, die Blattfederhalterungen.
Diese Erfahrungen und dadurch notwendigen Änderungen gingen erst nachträglich in die Serienfertigung ein.

In unserem Fall kamen noch weitere, unerklärliche Ausfälle dazu:
25000 km:  Bruch der Motoraufhängung, damit verbunden Beschädigung des Kühlers und  Batteriekurzschluss
30000 km:  Getriebeproblem durch Bruch einer Plastik(!)-Arretierung
33300 km:  kompletter Ausfall der Lichtmaschine
40000 - 50000 km:  mehrmaliger Bruch der Rückholfeder in der Brems-Trommel, dadurch oft heiß werdende Bremsen
41000 km:  kompletter Ausfall des Turboladers
50000 km:  Ausfall des Hauptbremszylinders
55000 km:  wiederholter Ausfall des Sperrencomputers

Ergänzung März 2009:

SCAM gibt es als eigenständige Marke nicht mehr. Das Modell wird in ähnlicher Konzeption nun von IVECO selber vertrieben.

 


       Vorteile:
 
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modernes Konzept durch permanenten Allrad

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Exzellente Allradeigenschaften

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sichere Fahreigenschaften durch breite Spur

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Umfangreiche Serienausstattung (24 Gänge, Hinterachssperre, usw. )

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sehr gute Bremsen

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akzeptable Alltagstauglichkeit

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modernes Führerhaus

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sehr gute Geländeeigenschaften bei der Serienbereifung des SMT

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sehr kulante Abwicklung von Reparatur- / Nachbesserungsmaßnahmen durch den Importeur

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sehr praktisch auf langen Autobahnfahrten: elektronisches Standgas

 


       Nachteile:
 
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schwacher, wenig drehfreudiger Motor

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etwas lautes Fahrgeräusch

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kein Airbag, kein ABS, keine Wegfahrsperre,
keine Zentralverriegelung

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sehr wenig Federungskomfort

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wenig Beinfreiheit im Beifahrerfußraum
(die Heizung ist dort untergebracht)

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fast wirkungslose Handbremse

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bis jetzt oft anfällige Electronic
(z. B. Sperrencomputer -
ist geändert)

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manche Iveco-Serienteile bis jetzt unterdimensioniert
(z. B. Motoraufhängung - ist geändert)

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schwacher Lüftungsventilator (Heizung)

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zunehmende Pannenhäufigkeit
(Turbolader, Bremszylinder,...)

 

           

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